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Resilienz in Zeiten des Coronavirus (59)

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Kommunale oder Gemeinschaftliche Resilienz

Wenn viele etwas tun, bringt es etwas! Alle Beteiligten lernen voneinander. Und es macht dazu noch glücklich!

Es gibt verschiedene Definitionen von Kommunaler Resilienz. Letztlich geht es dabei immer um die Widerstandsfähigkeit und Überlebensfähigkeit von Lebensgemeinschaften, sei es in kleinen Landgemeinden oder in grösseren städtischen Lebensräumen. Die Architektur fragt, wie Gebäude ressourcenschonend, mit möglichst wenig grauer Energie geplant und gebaut werden können. Die Empa entwickelt beispielsweise ein neues Herstellungsverfahren für Zement. Damit kann CO2 im Beton gebunden werden, statt es auszustossen, wie die Zürichsee-Zeitung berichtet.

Immer mehr Menschen in der Schweiz engagieren sich in ihrer nächsten Umgebung für mehr Artenvielfalt. Sie brechen Beton auf, gärtnern ohne Gift oder begrünen fachkundig Flachdächer. Die Projekte sind innovativ, mit Herzblut entwickelt und zeigen, dass sich auch im Kleinen viel erreichen lässt. Michèle Sauvain begleitet die Biodiversitätsprojekte über ein Jahr und zeigt, was sich im Kleinen und mit wenig Ressourcen erreichen lässt:

  • Katrin Morina ist Naturgartenfachfrau und wohnt in einer Gross-WG in einem fünfstöckigen Haus mit etwas Umschwung in Bern. Zusammen mit ihren 20 Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern hat sie einen Wettbewerb der Stadt Bern gewonnen und befreit den Aussenbereich ihres Hauses von Teer.
  • Marianne Küffner und ihre Tochter wohnen in einer Überbauung in Meisterschwanden. Sie sehen täglich auf das Flachdach des gegenüberliegenden Gebäudes und fragen sich, ob man dieses nicht artenreicher begrünen könnte. Wird sich die Gemeinde überzeugen lassen?
  • Edwin Bigger ist Naturgärtner im Sarganserland und versucht schon lange seine Kundinnen und Kunden zu überzeugen, ihre Gärten ein bisschen wilder, biodiverser und vor allem giftfrei zu gestalten. Nun sind seine Vorschläge salonfähig und er berät sogar die Stadt Sargans, die sich zum Ziel gesetzt hat, die biodiversesten Stadt der Schweiz zu werden.

Weitere grosse Vorteile dieser Projekte:

  • Man muss weder Permakulturen noch naturnahe Gärten bewässern, was unsere bedrohten Grundwasserreservoire entlastet.
  • Es braucht keine Gifte, die dann auf Umwegen wieder auf unserem Teller landen würden.

Aber nicht nur in den Siedlungsgebieten ist Biodiversität wichtig. Die Artenvielfalt ist auch auf dem Land gefährdet. Der WWF prämiert darum besonders gute Magerwiesen. Mit der Kartierung solcher Wiesen will man Samenspenderflächen für Neuansaaten in der Region finden. Denn jahrelang wurde mit industriellem Saatgut überall gleich begrünt, was dazu führte, dass heute viele Wiesen in der Schweiz gleich aussehen. Nur wenn sich auch das ändert, glauben Naturschützerinnen und -schützer, lässt sich der Artenrückgang in der Schweiz aufhalten.

 

Und Sie? Welche Bedeutung hat die Kommunale Resilienz für Sie in Ihrem Leben? Schreiben Sie an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Bleiben Sie gesund und bleiben Sie verbunden. 
Ihre Regula Hug 

 

 

Bild:  © Ökologische Infrastruktur, BirdLife

 

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